Immer wieder werde ich gefragt, woher es denn klar sei, welche Stimme sich meldet. Die Unterscheidung fällt deswegen nicht immer leicht, weil wir einige unterschiedliche „Ratgeber“ in unserem Kopf haben – diese haben sich einfach im Laufe der Jahre aufgrund unserer vielen Erlebnisse dort gebildet und werden dem funktionalem Verstand und auch dem SuperEgo zugeordnet. Manche haben sicher ihre Berechtigung, es macht z.B. durchaus Sinn vor einer Präsentation daran „erinnert zu werden“, laut und deutlich zu sprechen. Es macht aber z.B. keinen Sinn, wenn sich diese Stimme ungefragt meldet, z.B. wenn es gerade um etwas ganz anderes geht.
Die Stimmen des Egos melden sich gerne ungefragt und sind oft deutlich lauter, als die Stimme der Intuition. Das wird uns oft dann sehr bewusst, wenn wir versuchen auf unsere Intuition zu zu greifen, z.B. wenn es um Manifestation geht. Dann ist die Intuition essenziell, um wirklich das big picture anzugehen, das Deinem wahren Wunsch entspricht – und das Du Dir nicht nur von Aussen überstülpen lässt…
Die Ansagen des Egos beruhen auf den Erfahrungen der Vergangenheit – sie sind nur bedingt geeignet Dich in eine neue und Dir unbekannte Zukunft zu führen. Sie können Dir den vermeintlich sicheren Weg zeigen, aber nicht den, der Dich Deine Erfüllung leben lässt. Darauf sind sie nicht trainiert.
Und wenn Du klar Deine Intuition fragen willst, dann wird es interessant – alle möglichen Stimmen und innere Narrative können sich zeigen und suggerieren, was wirklich Deine innere Antwort ist. Vor allem dann, wenn Du Dir große Fragen stellst, z.B. was Deine Bestimmung und Dein wahrer Weg sind.
Wie unterscheiden wir dann die Stimme der Intuition von der Stimme des Egos?
1. Das Ego ist logisch – die Intuition ist kreativ
Die Stimme des Ego hört sich sehr oft logisch und rational an und der Ratschlag basiert auf einer Vergangenheit, die nicht länger existiert. Das könnte sich dann so anhören: “ Mach das…., das hat schon früher so funktioniert und so geht es auch bei anderen.“ Oder: „Das hat noch nie geklappt… schau Dir XY an, die hat es auch nicht geschafft.“
Die Intuition hört sich sehr selten rational oder logisch an. Es ist die kreative Stimme, die Lösungen zeigt, die aus einer anderen Welt kommen zu scheinen. Ich bin manchmal richtig von den Ansagen meiner Intuition überrascht und manchmal auch amüsiert, wenn ich erkenne, was für eine andere Schwingung -und damit eine ganz neue Herangehensweise- sich zeigen kann, wenn ich meiner Intuition Raum gebe.
2. Das Ego basiert auf Angst – Intuition basiert auf Liebe
Ansagen vom Ego können oft an Ängste appellieren und Ängste schüren. Z.B.: “ Wenn Du Dich auf diesen Kurs einlässt, wirst Du Dich total verändern und alle werden Dich komisch finden, Dein Mann wird das nicht verstehen und dann stehst Du alleine da.“ Oder „Behalte den Job, der Dich total fertig macht, Du findest keinen neuen Job und hast dann kein Geld mehr. Dann stehst Du auf der Strasse.“
Die Intuition wurzelt in der Liebe und der Fülle. Sie erinnert Dich daran, dass es von allem genug gibt und zeigt Dir Wege, wie Du die aktuelle Situation verändern kannst. Die Wege werden nicht unbedingt gleich vollständig gezeigt, sondern Schritt für Schritt. Du hast dann die innere Gewissheit und kannst vertrauen, weil die Intuition Dich klar an Deine wahre Bestimmung erinnert. Damit kommt auch das Vertrauen in Dich und Deine Schritte – Du erinnerst Dich. Dein Selbstvertrauen wächst.
3. Das Ego bewertet – die Intuition ist neutral
Die Stimme des Egos ist hart und teilweise sogar missbrauchend! Sie bewertet und verurteilt, erzählt Dir manchmal negative Dinge über Dich selber, wie z.B., dass Du Dir selber nicht trauen kannst, dass Du selber keine Ahnung hast und versagen wirst, dass Du es nicht wert bist glücklicher zu leben,… Damit will es Dich glauben lassen, dass Du eine problematische Person bist und die Dinge nicht regeln kannst. Das Ego will seine Stellung sichern, seine Aufgabe sieht es u.a. darin Probleme zu lösen und dafür kreiert es Probleme. Sonst hätte es keine Existenzberechtigung. Und genau darum versucht es uns gerne möglichst klein und voller Probleme zu halten…
4. Das Ego schützt eine gedankliche Vorstellung – die Intuition schützt die Reise Deiner Seele
Das Ego bemüht sich die gedankliche Vorstellung, die Du von Dir hast zu schützen. Wenn Du z.B. Lehrerin an einer Schule bist ist „Lehrerin“ das mentale Bild (die Identifikation des Egos) und damit kommen die ganzen Anhaftungen, wie Du nach Meinung des Egos behandelt und geachtet werden solltest. Wenn jemand die Vorstellungen des Egos nicht erfüllt, z.B. ein ehrlicher Schüler eine „anstrengende“ Frage stellt und auf eine ehrliche Antwort beharrt, kann das Ego sich nicht korrekt behandelt und somit bedroht fühlen – es will schliesslich Respekt und Unterordnung. Dann wird es entsprechende Message aussenden, z.B. “ wie kann das Kind meine Autorität in Frage stellen, dem werde ich Ordnung beibringen…“. Es wird versuchen eine Reaktion hervorzurufen um sich selber zu schützen.
Die Intuition will keine automatisch Reaktion. Sie lässt Raum um bewusst zu agieren und sieht die Wahrheit. Automatismus funktioniert für sie nicht. Sie behandelt Menschen gleich, denn wir sind alle gleich. Gleich und gleichwertig!
Die Hierarchien wurden vom Ego erschaffen um uns zu trennen und unbewusst zu halten. Es gibt nichts zu schützen, denn in Wahrheit kann unsere wahre Identität gar nicht beschädigt oder verletzt werden. Die Seele ist unsterblich.
Wir können Hierarchien mögen oder nicht. Sie existieren in unserem System. Wir können immer wieder neu wählen, wie wir damit umgehen. Ob wir darauf reagieren und uns damit identifizieren, oder ob wir sie neutral nehmen.
5. Das Ego springt hin und her – die Intuition ist konstant
Der Ratschlag des Egos springt oft von einer Argumentation zur nächsten und bringt manchmal auch widersprüchliche Argumente. Es erinnert an einen Angeklagten, der sich bei seiner Aussage hin und her windet.
Die Ansage der Intuition ist konstant. Es kann sein, dass immer wieder die gleichen Sätze und Worte kommen. Und Schritt für Schritt können wir in diese hinein spüren und die Schwingung aufnehmen. Manchmal können wir nicht sofort verstehen, was die Intuition mit ihren Worten sagt -dann hilft es darüber zu meditieren oder anders mit dem Wort in Verbindung zu gehen. Sobald wir versuchen, das mit dem Verstand zu lösen, sind wir im Problem-löse-modus und das Ego kann wieder Gas geben…
Die Intuition macht auch keine Kompromisse. Als mir klar wurde, dass mich mein neues Leben im sonnigen Spanien ruft, war ich schon erstmal geschockt und habe versucht einen solch radikalen Wechsel zu vermeiden; habe innerlich verhandelt und „kleinere Lösungen“, wie z.B. einen neuen Job, ein neues Haus, etc. gesucht.
Meine innere Stimme war glasklar und beständig – wies mich indiskret darauf hin, dass ich mir nichts vormachen solle…?
Und ich habe ihr vertraut – immer wieder – Schritt für Schritt.
Inzwischen weiß ich, dass dies eine meiner größten Stärken ist und das diese weibliche Qualität in uns allen existiert und uns wunderbar den Weg in der Fülle all der Möglichkeiten und Informationen zeigen kann.
Ein Hoch auf die Intuition!
Kundalini Yoga erweitert das Bewusstsein – für Stärkung der Intuition durch Stimulierung Deiner Hypophyse kannst Du diese Meditation machen.